Fantasy,  Rezension,  Summer Reading Challenge 2018

Terry Pratchett – Die Krone des Schäfers

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Tiffany Weh, eine talentierte junge Hexe aus dem Kreideland, muss auf einmal zwei Hexenreviere betreuen, nachdem sie und der Rest der Hexengemeinschaft einen großen Verlust zu verkraften hatten. Anfangs ist sie dieser Aufgabe kaum gewachsen. Als jedoch die Bedrohung durch die Elfen, die „die böse alte Zeit” wieder herbeisehnen, immer größer wird, muss sie sich ihr stellen und begegnet dabei auch der Elfenkönigin, ihrer alten Nemesis, erneut. Bei dem Kampf um den Frieden in der Kreide und im Königreich Lancre, findet sie Unterstützung bei den Größten und auch bei ihren Hexenkolleginnen. Doch Terry Pratchett wäre nicht Terry Pratchett, wenn es neben den Größten  nicht noch andere ungewöhnliche Helfer gäbe.

„Die Krone des Schäfers” erschien 2015 unter dem Originaltitel „The Shepherd’s Crown” und ist der letzte Scheibenwelt-Roman aus Terry Pratchetts Feder. Er starb, noch bevor er seinem Werk den letzten Schliff geben konnte. Daher bleiben einige Fragen ungelöst, was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Hier kann man dann in Pratchett-Manier seiner Fantasie freien Lauf lassen. Die meisten Teile dieses Buches wurden zwar von Terry Pratchett selbst verfasst, man merkt aber, dass es noch überarbeitet werden musste, sodass ein paar Brüche im Stil auffallen. Es handelt sich um das fünfte und letzte Buch, in dem Tiffany Weh die Hauptrolle spielt. Es empfiehlt sich natürlich immer, nicht mit dem letzten Band einer Reihe anzufangen, aber ist es auch sehr gut möglich, dieses Buch zu lesen, ohne die vier anderen gelesen zu haben. Alle Charaktere werden von Pratchett so eingeführt, dass Vorwissen zwar hilfreich, aber für das Verständnis von Witz und Storyline nicht zwingend notwendig ist. Da Tiffany Weh eine Hexe ist, handelt es sich – offenkundig – um einen Hexenroman. Zauberer, die die Initiative ergreifen und die Hexen bei der Bekämpfung der Elfen unterstützen, sucht man hier vergeblich, denn: „dies ist eine Angelegenheit für Hexen”, und schließlich ist die Hexerei „ein Beruf für Männer, deswegen überlassen sie ihn lieber den Frauen”.

Das Cover des Manhattan-Verlags aus der Verlagsgruppe Random House ist sehr gelungen und hat auch eine schöne Haptik. Es handelt sich um eine Klappenbroschur, bei der ein Teil der vorderen Klappe als Lesezeichen abgetrennt werden kann. Dies ist ein absoluter Hit für all diejenigen, die sonst nur Kassenzettel und Ähnliches benutzen.

Sehr berührend ist der Beginn des Buches, in dem Pratchett sich von einem seiner eigenen Lieblingscharaktere verabschiedet. Er beschreibt den Umgang mit Tod in vielschichtiger Weise und vor dem Hintergrund, dass dies sein letztes Buch ist, bekommt dieser Abschnitt noch eine tiefergehende Bedeutung.

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