Rezension,  Sachbücher und Biografien,  Summer Reading Challenge 2018

Pete McCarthy – McCarthy’s Bar

It’s 12 o’clock Somewhere: Read a book that takes place in a bar or heavily features drinks/drinking.

Pete McCarthy ist Ire. Zumindestens halb, mütterlicherseits. So verbrachte er in den britischen Schulferien eine schöne Zeit bei seiner irischen Großmutter. Jetzt, all die Jahre später, begibt er sich auf eine Reise in das Land seiner schönsten Kindheitserinnerungen. Er kauft sich eine alte Schrottkarre und fährt quer durch das Land. Dabei macht er ganz in angelsächsischer Manier Pläne, wie er am nächsten Tag weiter fahren will, um sein Ziel zu erreichen. Diese Pläne wirft er dann aber mehr als einmal über Bord und fährt zum Beispiel statt nach Nordosten lieber nach Südwesten, um die westlichste Stadt Europas, Dingle, die auf gleichnamiger Halbinsel liegt, zu besichtigen.

Auf seiner Reise erlebt er dann so manch haarsträubende, lustige oder auch verrückte Situation in seinen Herbergen oder den Pubs, denn schließlich lautet die achte Reiseregel ja „Lauf niemals an einer Kneipe vorbei, die deinen Namen trägt”. Diese selbst gesetzte Reiseregel befolgend kehrt Pete McCarthy in vielen Pubs ein, die McCarthy heißen, denn dies ist ein häufiger Name in Irland. So wird er in einem Pub, nach einem Pint und einem Gespräch über Familie und Herkunft, zum Geburtstag der Besitzerin eingeladen. In einem anderen Pub wird er bei einem Pint jedoch von einem italienischen Pärchen darüber aufgeklärt, dass er sich niemals in Irland heimisch fühlen werde, da er ja Engländer sei.

Der Comedystar Pete McCarthy nimmt den Leser mit auf eine Tour durch sein Irland. Seine Erlebnisse schildert er in einem mit Ironie und Sarkasmus gespickten schwarzen Humor, der den Leser alle paar Seiten, nunja zum Teil fast alle paar Sätze, laut auflachen, den Kopf schütteln oder einfach nur sprachlos lässt. Er räumt mit vielen Klischees auf und erläutert, was es mit den berühmten irischen Kartoffeln oder auch dem St. Patrick’s Day auf sich hat.So entwickelt sich das Buch zu einem Porträt Irlands, einem Land voller Widersprüche. Da es sich bei diesem Buch um einen Reisebericht handelt, ist die Handlung sehr linear. Es gibt in jedem neuen Ort, den er auf seiner Reise besucht, etwas zu entdecken, aber jede dieser Geschichten ist in sich abgeschlossen und reiht sich nur an die nächste. Diese Reihung erfolgt durch die spontanen Ortswechsel des Autors auch zufällig, was den Leser, wenn er nicht gerade eine Karte von Irland im Kopf hat, auf der Strecke lässt. Auch wenn der Inhalt teilweise sehr konfus ist, so ist das Buch sprachlich und stilistisch ein absoluter Hit.

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