Samantha Shannon – The Priory of the Orange Tree
LibTips Summer Reading Challenge ☀️ Langstreckenläufer: Lies ein Buch mit mindestens 600 Seiten.
Die Sicherheit der Welt hängt davon ab, dass Queen Sabran eine Tochter bekommt. Nur dann bleibt The Nameless One, ein mächtiger und böser Drache, im Abyss gefangen. Ead glaubt zwar nicht an diese Legende, doch für den Fall, dass sie doch stimmt, muss sie Sabran vor Angriffen beschützen. Gar nicht so einfach, denn offiziell ist sie nur eine Kammerzofe. Niemand darf wissen, dass sie eigentlich eine Magierin des Orangenbaums ist. Sabrans bester Freund Loth wird auf eine gefährliche Mission in ein verfeindetes Land geschickt. Auf der anderen Seite des Abyss trainiert Tané dafür, in die Armee der Drachenreiter aufgenommen zu werden. Und Niclays, der einst von Sabran in den Osten verbannt wurde, gerät auch dort in Schwierigkeiten.
Der Fantasy-Roman The Priory of the Orange Tree kommt mit einem 16-seitigen Personenverzeichnis daher. Dieses ist auch besonders zu Beginn der Lektüre wirklich notwendig, um den Überblick zu behalten. Dass die Autorin Samantha Shannon es geschafft hat, auf gut 800 Seiten eine komplexe, aber gut durchdachte und spannende Geschichte zu entwickeln, dabei gleich drei Religionen zu erfinden und sich nicht zu verzetteln, verdient höchsten Respekt. Erzählt wird die Geschichte auktorial, wobei zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und somit zwischen Ead, Loth, Tané und Niclays hin- und hergesprungen wird.
Der Roman ist ein Plädoyer für Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen, Respekt gegenüber anderen Religionen, das Hinterfragen des eigenen Glaubens und dafür, über all diese Unterschiede hinweg ein gemeinsames Level zu finden, das es ermöglicht, bei der Bekämpfung von Problemen am selben Strang zu ziehen.
Ich bin nicht der größte Fantasy-Fan. Oft sind mir solche Geschichten zu abgedreht oder zu kitschig. Doch The Priory of the Orange Tree hat mich mit seiner Welt, den verschiedenen Ländern, Kulturen und Charakteren so gepackt, dass ich mich keine Sekunde gelangweilt, nicht einmal die Augen verdreht habe und kaum in der Lage war, das Buch zur Seite zu legen. Dafür und für die bereits erwähnte meisterhafte Leistung der Autorin gibt es fünf Küsse.
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