Anne Freytag – Den Mund voll ungesagter Dinge
Freytag-Freitag ❤️ Zehn Wochen vor dem Abitur muss die 17-jährige Sophie mit ihrem Vater von Hamburg nach München ziehen. Denn dieser hat sich in die Münchnerin Lena verliebt und zudem eine neue Stelle angeboten bekommen, weshalb der Umzug nicht länger warten kann. Sophie ist alles andere als begeistert und nimmt sich fest vor, ihre neue Familie nicht zu mögen. Bei ihren Nicht-Brüdern und Hund Carlos bröckelt der Widerstand sofort; diese haben sie sofort um den Finger gewickelt. Doch Lena und Sophies Vater bekommen ihren ganzen Frust zu spüren, hat sie doch das Gefühl, dass ihr Vater sich nun überhaupt nicht mehr für sie interessiert. Erst als Sophie schließlich gegen Ende der Osterferien ihre Nachbarin Alex kennenlernt, sieht sie München plötzlich mit ganz anderen Augen.
„Den Mund voll ungesagter Dinge“ ist ein wunderschöner YA-Roman über die erste große Liebe und alle Unsicherheiten, (Selbst-)Zweifel und Dramen, die damit einhergehen. Dass es um die Liebe zwischen zwei Mädchen geht, hebt ihn von der Masse ab, doch seinen großen Erfolg – zahlreiche Nominierungen für Jugendliteraturpreise und Bewertungen zwischen 4 und 5 Sternen in den verschiedenen Buchcommunities und Onlineshops – hat er wohl Anne Freytags Schreibstil zu verdanken. Einfühlsam und authentisch erzählt sie aus Sophies Seelenleben und ermöglicht es selbst erwachsenen Lesern, sich wieder perfekt in dieses chaotische Alter an der Schwelle zum Erwachsenwerden einzufühlen. Klischees meidet sie dabei ebenso wie übertriebene Teenie-Hysterie.
Eine super Ergänzung zum Roman ist die vom Heyne Verlag erstellte Spotify-Playlist mit den im Buch erwähnten Songs, die immer perfekt zur Stimmung der jeweiligen Szene passen. Mit ihr kann man sich auch später immer wieder bestimmte Situationen der Geschichte ins Gedächtnis rufen und in Erinnerungen schwelgen, denn leider kommt das Ende des Buches viel zu schnell.
Anne Freytag hat einen Roman geschaffen, der sicher vielen Jugendlichen durch die Verzweiflung ihrer Selbstfindung hilft und hoffentlich auch die einen oder anderen Eltern davon überzeugt, ihre Kinder so zu lieben, wie sie sind.
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