3/5,  Fantasy,  Rezension

Akram El-Bahay – Bücherstadt

“Der Duft von altem Papier stieg ihm in die Nase und fast glaubte er die Geschichten, von denen sie erzählten, riechen zu können. Wie eine Decke legte sich dieses Aroma um ihn, als er die Stufen zum Bibliothekslabyrinth hinabstieg – Paramythia, die Stadt der Bücher unter der Stadt der Menschen.”

Samir ist ein Dieb. Und ein begnadeter noch dazu. Doch diesem Teil seiner selbst möchte er den Rücken kehren und lieber auf die andere Seite wechseln – als persönliche Wache des Königs von Mythia, einer großen Wüstenmetropole. Leider wird er nicht der Königsgarde zugeteilt – stattdessen muss er Wache in der Bücherstadt schieben. Die Bücherstadt, das ist eine riesige Bibliothek unterhalb von Mythia. Sagenumwoben und uralt. Eines Nachts nehmen diese Sagen Gestalt an und Samir muss um sein Leben kämpfen. Doch die Geheimnisse lassen ihn nicht los und er beginnt ihnen nachzuspüren. Dabei entdeckt er Unglaubliches…

Die Bücherstadt ist der erste Band der Bücherstadt-Reihe von Akram El-Bahay. Schon allein des Covers wegen wollte ich das Buch gerne lesen. Auch der Klappentext las sich vielversprechend. Schließlich ist es doch immer wieder was Schönes, wenn es in Büchern um Bibliotheken und die Bücher selbst geht. (Ich denke da beispielsweise an Cogmans Die unsichtbare Bibliothek oder Waltons In einer anderen Welt.) Die Welt, in der der Roman spielt, bleibt aber im Vergleich zu den oben genannten leider eher farblos, ebenso die Charaktere. Es handelt sich um einen soliden Fantasy-Roman, in dem weniger die klassischen High Fantasy Charaktere vorkommen. Vielmehr bedient sich der Autor den Märchen- und Sagengestalten seiner nahöstlichen Herkunft. Dies verleiht der Geschichte etwas Spannendes und Neues. Darüber hinaus finden sich jedoch hier vor allem die klassischen Archetypen und Klischees wieder. Obwohl der Roman aber trotzdem durchaus spannende Momente vorweisen kann, ist die Geschichte und ihre Wendung, die wohl unverhofft kommen sollte, sehr berechenbar.

Bewertung 3/5

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